Scham und Schuld bei noch nicht erfülltem Kinderwunsch
Scham ist für sehr viele Frauen fast universell eines der menschlichsten Gefühle.
- Scham prägt und lenkt unser Verhalten
- Scham ist eine der erfahrensten Emotionen
- Scham wird am wenigsten verstanden
- Scham lässt uns schuldig fühlen
- Scham ist eine unangenehme Emotion, die wir gerne schnell loswerden wollen
Scham ist laut Übersetzung aus Dorsch Psychologie Lexikon
Eine negative Emotion, die entsteht wenn man das Gefühl hat, bestehenden Werten, Normen, Regeln oder Ansprüchen nicht gerecht geworden zu sein. Sie geht mit physiologischen Reaktionen wie Erröten und mit charakteristischen Verhaltensweisen einher, die dem Wunsch entspringen könnten, sich unsichtbar zu machen. Wenn man sich schämt, schlägt man die Augen nieder, senkt den Kopf oder bedeckt das Gesicht mit den Händen. Man möchte sprichwörtlich im Boden versinken. Eine andere Definition ist eine unangenehme, selbstbewusste Emotion, die typischerweise mit einer negativen Bewertung des Selbst verbunden ist. Es hat mit Schande, Entehrung, Verlust der Wertschätzung zu tun (Altnordisch).
Scham gedeiht in der Dunkelheit und Geheimhaltung.
Wenn wir Scham fühlen wollen wir nicht gesehen werden (wir isolieren uns und wir verstecken uns).
Wir geben uns selbst die Schuld. Wir urteilen über uns selbst oder über das vermeintliche Denken der anderen.
Scham wird nicht über eine bestimmte Handlung verursacht, sondern durch unsere Gedanken über uns selbst.
Scham geht Jahrhunderte zurück.
In früheren Stämmen war die Fortpflanzung essenziell für das Überleben eines Stammes. Kulturell wurde und wird der Wert einer Frau an ihrer Fruchtbarkeit gemessen. Moderne Herausforderungen an soziale Überzeugungen haben diese Rolle etwas abgeschwächt.
Doch es bleibt bis heute die Rolle der Frauen Kinder zu gebären.
Wenn wir dies nicht können, dann haben wir fast keine andere Wahl als zu glauben, dass etwas mit uns nicht stimmt. Was macht das mit uns wenn wir glauben etwas stimmt nicht mit uns?
Wir fühlen uns schuldig, wir schämen uns darüber wenn wir keine Kinder bekommen können. Und wir haben den das dringende Verlangen Kinder zu bekommen.
Als Frauen sind wir von Natur aus schambehaftet unsere Körper sind schambehaftet und im weiteren Sinne ist Unfruchtbarkeit schambehaftet. Aber wiederum ist Scham nicht das, was wir falsch gemacht haben, sondern dass wir falsch sind. Scham kommt von irgendeiner Version einer Geschichte von der wir glauben, dass mit uns etwas nicht stimmt. Sie entsteht, weil der Plan Kinder zu bekommen nicht so läuft wie wir uns das gewünscht haben.
Scham ist kein Hinweis darauf, dass wir etwas falsch gemacht haben oder etwas mit sich nicht stimmt.
Scham basiert vollständig auf den Gedanken über sich selbst, nur weil du so bist wie du bist glaubst du gewissermaßen, dass du unwürdig bist zu empfangen oder deswegen eine Fehlgeburt erleidet oder erlebt hast.
Scham kommt von unseren Gedanken über uns selbst. Es kommt von dem Glauben, dass du unwürdig bist. Es kommt von den Urteilen, die wir über uns selbst haben. Es gibt keine schändliche Handlung, so sehr wir auch glauben wollen. Es gibt nur die Gedanken die wir haben die Scham erzeugen.
Was können wir tun?
- Wir sind nicht unsere Gedanken.
- Die Scham benennen – ans Licht bringen sonst trägst du sie immer mit Dir.
- Je weniger du darüber sprichst, desto mehr Macht hat Scham über uns.
- Klar werden darüber, dass du nicht unfruchtbar bist.
- Mitgefühl – Scham kannst du dir als Gift im Körper vorstellen, dass durch die Adern fließt und jeden Teil des Körpers erreicht.
Mitgefühl neutralisiert das Gift und lässt nicht zu, dass es sich ausbreitet.
Scham ist eine unproduktive Emotion, die uns die meiste Zeit in der Isolation und Erstarrung hält. Wir haben nicht die gleichen gesellschaftlichen Bedürfnisse wie vor 100 Jahren, aber niemand hat unserem primitiven Gehirn gesagt, dass es weiterhin Gedanken kreiert, die Scham erzeugen.
Unser Gehirn ist eine Maschine, die Worte in Sätze ausgibt, die wir glauben. Und auf jeden Gedanken reagieren wir den wir haben.
Oftmals denken wir, dass wir den Gedanken keinen Glauben schenken sollten, doch häufig beschäftigen uns diese Gedanken sehr.
Eine gute Tagesroutine ist Journaling. Es hilft uns unserer Gedanken bewusst zu werden und unser Lebensskript neu zu schreiben.
Es hilft uns wahres Mitgefühl für uns selbst aufzubauen. Es ist eines der besten Dinge für dich selbst und deine Zukunft.