Vielleicht kennst du das Gefühl, alles Mögliche unternommen zu haben, um schwanger zu werden – sei es durch IVF, ICSI oder Nahrungsergänzungsmittel. Trotz all dieser Bemühungen stehst du nun an einem Punkt in deinem Leben, an dem du dich fragst, ob doch möglicherweise noch etwas übersehen wurde.

Es gibt vielleicht einige Puzzleteile, die bisher unbeachtet geblieben sind.

Gemeinsam können wir die Gründe entdecken, und alles kann sich verändern. In meiner Arbeit konzentriere ich mich auf die emotionalen, mentalen und stressbedingten Aspekte, die oft übersehen werden. Es gibt verschiedene Wege, um neue Perspektiven zu gewinnen

Der erste Schritt auf dem Weg zur Schwangerschaft besteht darin zu verstehen, dass die Gesundheit des Paares vor der Empfängnis von entscheidender Bedeutung ist. Es ist wichtig, vor der Empfängnis Stress abzubauen. Dies gibt dir die Freiheit und den Raum, deine Gesundheit zu betrachten, ohne den Druck, in diesem Monat oder diesem IVF-Zyklus schwanger werden zu müssen.

Stelle dir vor, du würdest einen Marathon laufen – würdest du nicht auch mit sorgfältiger Planung und Vorbereitung beginnen? Denn ohne Vorbereitung ist die Aussicht, durchzuhalten und am Ende erfolgreich zu sein, eher gering.

Wusstest du, dass der Körper mindestens 100 Tage benötigt, um einen Grundstock für deine Gesundheit vor der Empfängnis zu schaffen? Das beinhaltet physische, mentale, emotionale und spirituelle Vorbereitung. Der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn du dir ein Kind wünschst und eine Familie gründen möchtest. In dieser Phase ist es ideal, über die Gesundheit vor der Empfängnis nachzudenken und dich ohne Druck, sondern aus deinem Inneren heraus vorzubereiten und zu planen.

Denke daran, dass du im aktuellen Zyklus nicht viel für die Eizellqualität tun kannst, da das Ei in diesem Zyklus bereits vor etwa 100 Tagen herangereift ist. Deshalb ist es wichtig, dich zu erinnern, was du vor 4 Monaten getan hast – was du zu dir genommen hast, wie dein Stresslevel war, wie es dir emotional und mental ging. All diese Faktoren beeinflussen die Qualität deiner Eizellen. Frühzeitige Vorbereitung ist daher der Schlüssel.

Diese Vorbereitungszeit ist wundervoll, um deinen Körper zu beobachten: Wie verläuft dein Menstruationszyklus? Wie ist dein Eisprung? Verändert sich dein Körpergefühl? Oftmals spürst du Zeichen und Symptome, die du aufgrund von Stress oder angenommener Normalität ignorierst. Indem du achtsamer mit dir umgehst und beobachtest, erkennst du Monat für Monat, wie sich dein Körper und dein Denken verändern. Du bereitest dich auf dein Baby vor – mental, körperlich, emotional und spirituell. Ist das nicht wunderbar?

Über das sensible Thema Fehlgeburten wird weltweit und auch in unserer Gesellschaft leider noch nicht genügend gesprochen. Das oftmalige Verheimlichen im Freundeskreis und der Öffentlichkeit scheint, bezüglich des gesellschaftlichen emotionalen Drucks auf ungewollt Kinderlose, meistens der bessere Weg zu sein, um mit diesem Schicksal umzugehen. Dabei sind Fehlgeburten keine Seltenheit, betroffene Frauen sind mit ihrem Schicksal nicht allein. Weltweit gesehen führt eine von sieben Schwangerschaften zu einer Totgeburt. Jährlich erleiden Frauen weltweit 23 Millionen Fehlgeburten. Die Dunkelziffer ist hierbei möglicherweise noch deutlich höher.
Prominente Frauen wie Beyoncé, Mariah Carey, Michelle Obahma, Meghan Markle machten ihre Fehlgeburt publik, um über das Thema zu sprechen und es zu enttabuisieren.

Meghan Markle hat der New York Times ihre Erfahrungen mit einer Fehlgeburt geschildert und dabei betont: “Der Verlust eines Kindes bedeutet einen fast unerträglichen Schmerz, den viele erleben, über den aber nur wenige sprechen.”

Jede Frau ist einzigartig, und genauso individuell gestaltet sich die Verarbeitung einer Fehlgeburt für jede Frau. Der Verlust eines Kindes ist für viele Frauen ein traumatisches Ereignis, das entweder verleugnet wird oder sie emotional tief hinabzieht. Oft wird der Gedanke daran verdrängt, und diese Belastung kann zu einer schweren Depression führen.

Einige Frauen berichten von Scham, Selbstzweifeln und dem Gefühl, „nicht richtig zu funktionieren“. Sie suchen die Gründe für die Fehlgeburt bei sich selbst und hinterfragen jede ihrer Handlungen der letzten Wochen, ob sie nicht etwas anders hätten tun sollen. Andererseits werfen sich auch manche Frauen vor, die eine weniger intensive emotionale Belastung erfahren, nicht ausreichend zu trauern.

Es gibt keinen vorgeschriebenen Weg, mit einem solchen Verlust umzugehen. Jede Frau geht unterschiedlich damit um, den Verlust zu überwinden.
Es ist ratsam, den eigenen Schmerzen und der Trauer Raum zu geben, diese zu durchleben und vor allem mit vertrauten Personen darüber zu sprechen.